… die entweder das Leben selbst oder wir an alles heften.

„Du hast ja keine Jacke an. Man kann ja nicht ohne Jacke in den Garten gehen.“ Lachen. „Zieh sie dir schnell an.“

„Du kannst noch nicht anfangen zu essen, es haben ja noch nicht alle etwas.“

„Wenn Ihr Euch gegenseitig ärgert, können wir nicht Verstecken spielen…“

„Nach der Toilette, waschen wir immer unsere Hände.“

„Das geht nicht, dass Du jetzt so laut bist!“

„Wenn Du nicht aufhören kannst, uns zu stören, dann kannst Du nicht mitmachen. Geh solange an den Maltisch. Und komm zurück, wenn’s wieder klappt.“

„Wer leise ist/seine Hausschuhe an hat etc., kann…xyz machen (irgendetwas, was jetzt als nächstes dran ist).“

Es ist bei den Kindern nicht anders als bei uns im Erwachsenenleben. An alles sind Bedingungen geknüpft: Parken wir falsch, bekommen wir ein Knöllchen. Bremsen wir nicht, fahren wir jemandem auf. Vergessen wir in einem Geschäft zu bezahlen, bekommen wir es mit der Justiz zu tun. Putzen wir uns nicht die Zähne, nehmen sie Schaden. Versäumen wir Fristen, zahlen wir Mahngebühren…

Wir lassen die Kinder durch unsere Erziehung merken, dass es rechts und links des Pfades unangenehm zu leben ist.

Das mag im ersten Augenblick lieblos erscheinen. In Wirklichkeit ist es aber das Gegenteil. Wir wenden Schaden vom Kind ab, wenn es in jungem Alter und auf niedrigen Niveau seine Grenzen erlebt. Und erfährt, dass es innerhalb dieser Grenzen zu sich selbst, anderen Menschen und zu echtem Glück kommen kann!

Innerhalb der Grenzen der Lebensgesetze, kann die schönste Kunst aus innerer Freiheit heraus entstehen, jenseits davon ist mit Freiheit nicht mehr viel los. Da tut’s immer weh, ist’s zerstörerisch und krankmachend…

Wir sind also herausgefordert, den Kindern ihre Grenzen erlebbar zu machen. Das ist nicht immer leicht. Es ist ein richtiger Entwicklungsweg. Jeder kann sich auf den Weg machen.

Wenn die Kinder erst 15 Jahre alt sind, ist es zu spät. Dann lassen sie sich von uns nichts mehr sagen. Dann kann nur noch das Leben selbst sie belehren.

Ich sehe es als Ziel der Erziehung, schmerzhaften Lebens-Grenz-Verletzungen, zuvor zu kommen. Die sind eine Aufgabe für mich, die sich am Horizont abzeichnen, so gut ich es in meiner Menschlichkeit verstehen kann.

Wir können uns nur immer wieder für neue Inspirationen sensibel machen und die Hoffnung immer nähren, dass da, wo eine Suchbewegung ist, auch eine Antwort kommt.