Selbstfürsorge.
Warum Worte darum machen?

Weil sie so schwer sein kann! Und unserer Gelassenheit, Gesundheit, Freude und unserem Frieden zugrunde liegt. Sie macht uns frei für den anderen.

In Situationen, in denen diese Qualitäten (Gelassenheit, Gesundheit, Freude) abwesend sind, können wir uns fragen, welches unserer Bedürfnisse gerade einem Mangel unterliegt? Und Wege suchen, heraus aus dem Mangel und hinein in die (innere) Fülle. So kann Selbstfürsorge beschrieben werden.

Oder so: Geschickt zu werden, sich so zu herausfordernden Situation zu stellen, dass man in der Gelassenheit bleiben kann. Aus ihr nicht herausfällt. Und einem der Friede erhalten bleibt.

Das kann niemand für einen anderen machen. Jeder kann es nur für sich selbst tun. Aber wir können uns gegenseitig darin unterstützen. Wir können voneinander lernen. Es gibt Wege und Methoden – und wir sind frei nach ihnen zu suchen, mit ihnen zu experimentieren und sie für uns pass-genau zu modifizieren!

Über diese innere Seite wird im Allgemeinen wenig gesprochen. Vielleicht, weil sich die Umgebung nicht sicher anfühlt, so dass es klug ist, über diese heiligen Dinge zu schweigen? Man darf sie nicht dem Spott oder der Kritik aussetzten! Aber man kann nach einer sicheren Umgebung suchen. Nach einem oder mehreren Menschen, von denen man fühlen kann, dass sie den Wert des inneren Ringens kennen. Zuhören können. Selbst wissen, wovon man spricht. Mitfühlen. Und nicht verurteilen. Freilassen, vertrauen und wissen, dass das, was wir tun, Entwicklung bedeutet.

Mir liegt das Thema am Herzen, weil es für ein harmonisches Verhältnis mit Kindern unabdingbar ist. Wir können die Bedürfnisse des Kindes nicht sehen, wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht sehen können.

Und es liegt mir am Herzen, weil ich selbst als junger Mensch nichts von meinen eigenen Bedürfnissen wusste – oder mich gar für sie schämte. Weil ich kein Gespür für meine Grenzen hatte, mich selbst in meinen Planungen und Lebensweisen chronisch überforderte und mit den Zeichen meines Schicksals, die es mir reichlich geschickt hatte, nichts anzufangen wusste. Ich war zu sehr im Griff fremd-eigener Müssens-Ansprüche.

Ich wusste nicht, wie ich alles, was ich wollte, brauchte und musste unter einen Hut bekommen sollte, so dass zu oft die Sorge für mich selbst hintüber fiel. Erst eine schwere körperliche Erkrankung als 28-Jährige, die mich an die Klippe des Todes heranführte, brachte die Wendung.

Ich hatte keine andere Wahl. Konnte nur noch in sehr kleinen Schritten und sehr langsam solche Dinge tun, die sich mit Entwicklung & Gesundheit & Leben, kurz, dem WERDEN, vereinbaren ließen. Es war keine Kraft mehr da, die die Dinge, die mir nicht gut taten, hätte ab-puffern können.

Ich war also gezwungen, sehr genau hin zuschauen und unterscheiden zu lernen, was kräftigend und entwicklungsfördernd und was kraftraubend und entwicklungs-hemmend ist.

Ich musste einen sehr behutsamen Umgang mit mir lernen. Auf allen Ebenen. Und bekomme auch heute noch sofort eine Korrektur vom Leben, wenn ich gegen seine Prinzipien verstoße.

Für die Arbeit mit Kindern ist mir dieser Erfahrungsschatz von großem Nutzen. Denn, was ich bei mir selbst wahrzunehmen gelernt habe, kann ich auch beim Kind wahrnehmen. Die Kinder wollen wahrgenommen werden! Davon hängt ihre (unbeschwerte) Entwicklung ab. Und der Weg zu mir selbst, ist gleichzeitig auch ein Weg zum Kind.

Ich habe die Hoffnung, Eltern durch meine Blogbeiträge zu ermutigen, sich selbst ernst zu nehmen in ihrer inneren Entwicklung. Sich nicht beirren zu lassen, den Weg zu sich und dem Kind zu gehen und Vertrauen in die Schicksalskräfte zu haben.